AD(H)S für Fachleute

Das Phänomen AD(H)S – Erfahrung gemeinsamen Erlebens ist entscheidend!

AD(H)S ist keine Krankheit sondern die Bezeichnung für eine Sammlung von Symptomen, die man bei Kindern beobachten kann. Die Betroffenen leiden nicht an einer Aufmerksamkeitsstörung und haben auch keinen gestörten Hirnstoffwechsel, sondern eine mangelnde Sozialisationserfahrung.

Diese Auffassung vertritt Gerald Hüther, Neurobiologe und Gehirnforscher, der sich damit querstellt zur derzeitig vorherrschenden Lehrmeinung der Kinder- und Jugendpsychatrie sowie der Pharma - Lobby.

Hüther befasst sich seit langem mit dem Einfluss früher Erfahrungen auf die Hirnentwicklung, mit den Auswirkungen von Angst und Stress und der Bedeutung emotionaler Reaktionen. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und Sachbücher.

Als AD(H)S Coach biete ich Vorträge und Fortbildungen für Erzieher, Lehrer und Sozialpädagogen zum Thema AD(H)S an. Diese können in meinen Praxisräumen oder in den jeweiligen Institutionen stattfinden.

Thematischer Schwerpunkt der Fortbildungen:

Intensive Erfahrungen, vor allem Begeisterung, hinterlassen ‚Spuren’ in unserem Gehirn. Unser Gehirn gestaltet sich so, wie wir es benutzen und wie es benutzt wurde. Unser Verhalten entsteht als Reaktion darauf, wie wir empfinden und wie wir in vergleichbaren Situationen empfunden haben.

Neue Erfahrungen können also neues Empfinden und neues Verhalten etablieren!

Ziel aus neurobiologischer Sicht ist die Nachreifung und Stabilisierung sogenannter exekutiver Frontalhirnfunktionen (Metakompetenz) durch eigene, sinnvolle und für die eigene Lebensgestaltung bedeutsame Selbstwirksamkeitserfahrungen.

Dabei kommt dem gemeinschaftlichen Erleben in der Familie, der Gruppe, der Klasse eine immense Bedeutung zu, denn „diesen Kindern/Jugendlichen fehlt die Erfahrung, sich mit anderen in einem gemeinsamen Gegenstand des Interesses finden zu können und sich mit einem anderen verbunden zu fühlen“ (Hüther).

Bei entsprechenden Erfahrungen kommt es bei den betroffenen Kindern/Jugendlichen zu:

  • Steigerung von Frustrationstoleranz und Selbstwertgefühl
  • Verbesserung der Selbststeuerungsfähigkeit & Impulskontrolle
  • Erwerb von Konfliktlösungsstrategien
  • Entwicklung der individuellen Identität
  • Verbesserung der Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit
  • Verbesserung der Team- und Gemeinschaftsfähigkeit

Hier sind Elternhaus und Schule gefordert, gemeinsame Wege zu finden um die betroffenen Kinder und Jugendliche adäquat zu begleiten, damit diese ihre Potentiale entfalten lernen.

Büchertipps:

‚Neues vom Zappelphilipp’, G. Hüther/H. Bonney, Patmos
'War Michel aus Lönneberga aufmerksamkeitsgestört?', H. Köhler, Verlag Freies Geistesleben
'Hyperaktiv! Kritik der Aufmerksamkeitsdefizit Kultur', Ch. Türcke, Verlag C.H.Beck
'Lernstörungen als kreativer Ausdruck kultureller Wandlung - Legasthenie, Dyskalkulie, AD(H)S im hypo-systemischen Diskurs', M. Reinhard, Deutsche Gesellschaft für systemische Pädagogik e.V.