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Mögliche Vortragsbeschreibungen



Leitwölfe sein - liebevolle elterliche Führung

Inhalt

Über viele Erziehungsthemen lässt sich streiten, über eine Tatsache jedoch nicht: Kinder brauchen Führung durch Erwachsene. Das wissen wir, weil es Kindern, die ohne oder mit der falschen Führung leben, schlecht geht.

Waren Eltern vor 30-40 Jahren im besten Fall daran interessiert, ihre Kinder ohne Gewalt aufzuziehen, geht es den meisten Eltern heutzutage darum, ihre Kinder im Familienalltag nicht zu verletzen – weder durch Taten noch durch Worte. Es gibt viele Mütter und Väter, die nicht führen können oder wollen, weil sie so große Angst davor haben, ihren Kindern Schaden zuzufügen. Mit dem Resultat, dass die Kinder zu Leitwölfen werden, was weder Kindern noch Eltern gut tut. Andere Eltern versuchen, ihre Führung auszuüben indem sie Regeln aufstellen und Konsequenzen verhängen, wiederum andere durch demokratische Mitbestimmung.

Die Frage, was elterliche Führung heutzutage ausmacht, ist einfach zu beantworten, aber wesentlich schwieriger umzusetzen. In erster Linie hat es mit Beziehung und Vertrauen zu tun. Es geht darum, die eigenen Kinder kennen zu lernen, ihre persönlichen Grenzen zu erforschen und sich diesen gegenüber respektvoll zu verhalten. Und es geht darum, mit seinen Kindern so authentisch wie möglich umzugehen – von Mensch zu Mensch sozusagen. Dies bedeutet, sich mit den eigenen Unsicherheiten zu zeigen, Unpopuläres durchzusetzen und klare Entscheidungen treffen zu können.

Es spielt eine große Rolle, wie gut ich mich als Vater oder Mutter selbst kenne und wie ich zu dem stehe, was ich über mich persönlich weiß. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist die Basis für persönliche Autorität und Verantwortung - die beiden wichtigsten Qualitäten um konstruktiv mit elterlicher Macht umzugehen. Ein Mensch mit gesundem Selbstwertgefühl hat keine Angst davor, Fehler zu machen und diese auch einzugestehen bzw. sich dafür zu entschuldigen. Das ist authentisch und stärkt die Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind. Perfektionistische Ansprüche sich selbst oder den eigenen Kindern gegenüber hingegen bewirken das genaue Gegenteil, da sich Eltern dadurch unter Druck setzen, was in der Regel die Qualität des alltäglichen Miteinanders spürbar beeinträchtigt.

Welche Fallgruben es für Leitwölfe gibt und was Eltern brauchen um ihrer Führungsrolle tagtäglich gerecht werden zu können, darum geht es in diesem Vortrag.

Die Eltern von heute stehen mit einer Aufgabe da, die historisch einzigartig ist: sie sollen buchsta?blich sowohl die Partnerschaft zwischen Mann und Frau sowie die Fu?hrung im Verha?ltnis mit Kindern und Jugendlichen neu erfinden, und zwar mit einigen ganz neuen Werten und Zielen, die von Gleichberechtigung und einem brennenden Wunsch, nicht die Integrita?t der Kinder und Jugendlichen zu kra?nken, handeln. [...] Es gilt fu?r jede Familie, dass Liebe nicht ausreicht, um die Entwicklung und das Wohlbefinden der Mitglieder zu sichern. Denn dass wir einander lieben bedeutet nicht automatisch, dass wir gut miteinander auskommen. Wir mu?ssen lernen, unsere liebevollen Gefu?hle in liebevolle Handlungen umzusetzen, und das mu?ssen wir mit und voneinander lernen.“ (Juul) 
  

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

Inhalt

Auf vielen Gebieten der Erziehung fühlen sich Eltern heute sehr verunsichert. Sie sind engagiert und wollen es richtig machen. Vorallem anders und besser als ihre eigenen Eltern, wissen aber oft nicht genau, wie das gehen soll...

Unsicherheiten in Fragen der Partnerschaft und Kindererziehung sind weder neu noch typisch für die heutige Elterngeneration. Eltern sind stets unsicher gewesen.

Der Unterschied zu früher besteht darin, dass mittlerweile viele Eltern die eigenen Unsicherheiten mit bewundernswerter Offenheit zum Ausdruck bringen. Dies übrigens vollkommen zu Recht, stellen Beziehungsgestaltung und Elternschaft heutzutage doch wesentlich komplexere Aufgaben dar als in vergangenen Zeiten, in denen klar war, was Mann und Frau bzw. Vater und Mutter zu tun hatten und was nicht.

Die gesellschaftliche Umbruchsphase der letzten Jahrzehnte erfordert neuartige Wertmaßstäbe, die Eltern dabei helfen, die Beziehung zueinander sowie zu den eigenen Kindern stabil und tragfähig zu gestalten - auch. Vorausssetzung dafür ist eine neue Form der Beziehungsgestaltung von Seiten der Erwachsenen, basierend auf den vier Werten Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und persönliche Verantwortung.

Diese Werte beeinflussen nicht nur das familiäre Miteinander, sondern auch den beruflichen Alltag aller Fachleute, die mit kleinen wie großen Menschen arbeiten - sind sie doch von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung eines starken Selbstwertgefühls und somit die psychosoziale Gesundheit von Kindern, Jugendlichen, sowie uns Erwachsenen.

Aufgrund unserer eigenen, oft schmerzhaften Kindheitserfahrungen, können wir als Eltern und Fachleute nicht immer ein positives Vorbild sein, was diese vier fundamentalen Werte des zwischenmenschlichen Umgangs anbelangt.

Warum dies so ist und wie wir lernen können, dafür ein Bewusstsein zu entwickeln, darum geht es in diesem Vortrag.

"Wie verwandeln wir liebevolle Gefühle in liebevolles Verhalten? Denn dass wir einander lieben, bedeutet nicht automatisch, dass wir gut miteinander auskommen." (Juul)

Aggression - warum sie für uns und unsere Kinder so notwendig ist

Inhalt

Wir wollen keine Aggression ist oftmals für uns Erwachsene gleichbedeutend mit Wir wollen keine Gewalt. Daher wird aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen zunehmend tabuisiert - in pädagogischen Einrichtungen, in Schulen, aber auch im alltäglichen Familienleben.

Aggressiv zu sein, ist nicht erlaubt.
Das gilt für uns Erwachsene, aber noch viel mehr für Kinder und Jugendliche.
Aggressives Verhalten darf nicht sein und sollte - so schnell wie möglich - 'abgestellt' werden. Dabei wird in der Regel die immens wichtige Funktion menschlicher Aggression als Notsignal übersehen bzw. ignoriert. Dies hat fatale Folgen für die kindliche Selbstregulierung, das Vertrauen in Erwachsene und in die gemeinsame Beziehung.

"Die meisten von uns hegen die vage Vorstellung, dass der Mensch aus guten und schlechten Eigenschaften besteht, positive und negative Seiten hat, etwas Schönes und etwas Hässliches in sich trägt. Ebenso grenzen wir positive von negativen Gefühlen ab, als sei nur ein Teil unserer Gefühle akzeptabel.
Doch diese Annahme ist eher theologisch als psychologisch begründet. Infolge dieses dualistischen Menschenbildes denken viele, dass das, was wir Signale oder Symptome nennen, dem negativen oder inakzeptablen Teil von uns entspringt. Doch soweit ich sehe, ist diese Annahme verkehrt.
In der therapeutischen Arbeit mit Paaren und Familien, in denen eine oder mehrere Personen Symptome zeigen - ob es sich nun um Schulprobleme, Alkoholmissbrauch, Essstörungen oder Depressionen handelt - sehen wir, dass die Symptome in der Regel der Frustration darüber erwachsen, sich für die anderen nicht wertvoll zu fühlen. Dieser Frustration folgt stets eine Blockade des zwischenmenschlichen Zusammenspiels und die ersten Signale für so eine Blockade sind in der Regel verschiedene Grade der Aggression."
(Familienberatung - Perspektiven und Prozess, Juul, 2012)

Der Vortrag wird unter anderem folgende Fragen behandeln:
Woher kommen aggressive Gefühle?
Warum lehnen wir sie ab oder haben oftmals sogar Angst vor ihnen?
Welche Funktion erfüllen sie in unseren Beziehungen und warum sind sie von so großer Bedeutung für die gesunde psychosoziale Entwicklung von uns Menschen?
Warum spricht man von konstruktiver und destruktiver Aggression und inwieweit hat dies damit zu tun, dass manche Kinder ihre Aggressionen nach außen und manche gegen sich selbst richten?
Was löst kindliche Aggression aus und warum ist es so wichtig, dieser mit offenem Interesse zu begegnen?
Was passiert, wenn wir Erwachsenen dazu nicht in der Lage sind?

Die pädagogosischen und psychologischen Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass Aggression nicht der Feind von Liebe und Fürsorge ist. Ganz im Gegenteil.

Werden aggressive Gefühle allerdings tabuisiert und müssen dadurch unterdrückt werden, beginnen sie zu wachsen und werden entweder vulkanisch oder eiskalt.

Der Anstieg sogenannter 'aggressiver Symptombilder' bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten spricht eine deutliche Sprache und verlangt nach konstruktiv(er)en Denk- und Verhaltensweisen von Seiten der Erwachsenen. Dies gilt für zuhause genauso wie für Schulen und pädagogische Einrichtungen.

Was wir mit der Tabuisierung und Unterdrückung aggressiver Gefühle anrichten und wie wichtig ein radikales Umdenken in Bezug auf diese wichtigen 'negativen' Gefühle ist, wird im Mittelpunkt des Vortrages stehen.

„Ein gesundes Kind muss seinem Zorn, seiner Trauer und Frustration Ausdruck geben um weiterzukommen.
Spontane, unkontrollierte Aggression ist der Zwillingsbruder des Schuldgefühls.“ (J. Juul)

Über Grenzen, Nähe und Respekt zum liebevollen Miteinander - aber wie?

Inhalt

In diesem Vortrag wird es schwerpunktmäßig um elterliche Führung und den Umgang mit Gefühlen innerhalb der Familie - als Basis für ein liebevolles Miteinander - gehen.

„In den siebziger Jahren hat die traditionelle westliche Kernfamilie im Zuge der antiautoritären Bewegung und dem Kampf der Frauen um Gleichberechtigung begonnen, sich aufzulösen – seitdem steckt das Konzept elterlicher Führung in einer Art Identitätskrise. Wie jede Krise bringt diese sowohl Leid als auch Potential für Wachstum und Veränderung mit sich.“ (Jesper Juul, Leitwolf sein – elterliche Führung der Zukunft und ihr geschichtlicher Hintergrund, 2014)

Wie es gelingt, elterliche Führung so auszuüben, dass sich Groß und Klein dabei wohlfühlen und emotionale Nähe zueinander erleben können und welche Qualitäten dafür notwendig sind, wird den ersten Teil des Vortrages bestimmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Werte persönliche Autorität, Eigenverantwortung, Selbstwertgefühl und der dynamische  (und lebenslange) Prozess, innerhalb der Familie voneinander zu lernen. Anhand vieler anschaulicher und konkreter Beispiele aus dem Familienalltag wird es darum gehen, wie Väter und Mütter zu geeigneten Rollenvorbildern für Kinder und Jugendliche werden und was dies mit authentischem und integrem Verhalten sowie gleichwürdiger Beziehungsgestaltung von Seiten der Erwachsenen zu tun hat.

Eine besondere Rolle nimmt dabei die Art und Weise ein, wie wir miteinander reden und umgehen. Viele unserer Aussagen sind gut gemeint und von liebevoller Absicht getragen, was sie deshalb aber leider oft nicht weniger verletzend macht. Dadurch kann die gemeinsame Vertrauensbasis massiv beeinträchtigt bzw. zerstört werden. Dies führt zu Schäden auf der Beziehungsebene und tut dem Selbstwertgefühl aller Beteiligten alles andere als gut.

Einen Menschen zu lieben ist das eine, ihn so zu lieben, dass er sich auch geliebt fühlen kann, das andere. Das weiß jeder, der in Beziehung lebt und/oder Vater bzw. Mutter ist. Um sich geliebt fühlen zu können, brauchen wir die Gewissheit, für diejenigen, die uns am Herzen liegen, wertvoll zu sein. Das gilt für Partnerschaft wie Familie gleichermaßen.

Über Gefühle – vor allem über die eigenen Gefühle – wird in Familien leider so gut wie niemals gesprochen und noch weniger werden sie einander offen gezeigt. Man kann sogar so weit gehen, zu sagen, dass Gefühle in der Familie nicht wirklich willkommen sind bzw. nicht alle Gefühle uneingeschränkt da sein dürfen. Warum dem so ist und wie wichtig es ist, diesen Umstand zu verändern, wird der zweite Schwerpunkt des Vortrages sein. Die eigenen Gefühle zeigen zu dürfen, ist Voraussetzung für emotionale Nähe, ohne die keine tragfähige Beziehung entstehen kann. Es geht natürlich auch ohne diese Nähe, aber dann ist das Zusammenleben in der Familie eher vergleichbar mit einer Wohngemeinschaft – was bedeutet, dass jeder sich mehr oder weniger alleine fühlt, auch wenn alle unter ein- und demselben Dach leben.

„Um fruchtbare und tragfähige Beziehungen zwischen Eltern und Kindern aufzubauen, müssen die Erwachsenen die Führung übernehmen. Will man Führung ausüben, die auf Gleichwürdigkeit aller Familienmitglieder basiert, muss man dafür sorgen, dass es ein ungefähres Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Gemeinschaft und denen jedes einzelnen Familienmitglieds gibt.“ (Juul)

In diesem Zusammenhang stellt sich die entscheidende Frage nach dem Unterschied zwischen Wunsch und Bedürfnis, denn was Kinder wirklich brauchen ist oftmals etwas anderes als worauf sie Lust haben...Dies gilt in besonderem Maße für die wichtigen Perioden kindlicher Autonomiebestrebungen – dem sogenannten Trotzalter und der Pubertät.

„Kinder können nicht verwöhnt werden, indem sie ‚zu viel’ von dem bekommen, was sie wirklich brauchen. Verwöhnte Kinder sind Kinder, die ein NEIN nicht akzeptieren können; die damit rechnen, dass ihre unmittelbaren Wünsche jederzeit sofort erfüllt werden; die fordernd und anstrengend sind. Doch so entwickeln sich nur Kinder, die zu viel vom Verkehrten bekommen – und vor allem aus falschen Gründen.“ (Juul)

Nein aus Liebe - klare Eltern, starke Kinder

„Kinder brauchen kein NEIN damit sie Grenzen erfahren.
Kinder brauchen ein NEIN, das aus innerer Überzeugung kommt.“ (J. Juul)

 

Inhalt

Kinder suchen keine Grenzen, sie suchen Kontakt zu Erwachsenen, die wissen was sie wollen und was nicht.
Klingt einfach, ist es aber nicht immer.
Wie oft sagen wir NEIN oder verbieten Kindern etwas zu tun oder zu sagen, einfach weil 'es sich so gehört' oder weil 'man das nicht macht' - und wie oft haben wir noch nicht einmal darüber nachgedacht, ob dies wirklich unserer eigenen Meinung entspricht oder ob es gar überflüssig oder sinnlos sein könnte?

Wenn Kinder permanent 'ihre Grenzen austesten', dann bedeutet dies nicht, dass sie 'aufmüpfig' sind oder uns manipulieren wollen, um ihre (egoistischen) Ziele durchsetzen zu können. Es bedeutet einfach, dass sie sich dafür interessiere, wer Mama und Papa wirklich sind und welche Wünsche, Meinungen und persönliche Grenzen diese haben. Mit dem Resultat, dass sich ihre Eltern verstärkt mit der eigenen (Un-)Klarheit auseinander setzen müssen, was manchmal anstrengend sein kann - für die gemeinsame Beziehung aber allemal besser ist, als diese unnötigerweise durch überflüssige Verbote zu belasten. Das Gleiche gilt fürs Gegenteil - der elterlichen 'Verwöhnung' und dem ständigen Nachgeben, wenn es um die  Wünsche der eigenen Kinder geht.

Die zentrale Frage für Mutter wie Vater lautet: Was will ich und was will ich nicht? Und zwar als Mensch und nicht als 'Rollenspieler', d.h. als 'fürsorgliche Mama' oder als 'konsequenter Papa' - oder was auch immer jede/r von uns als eigenes Eltern(vor)bild anstrebt. Eigene Gedankenmuster, Unsicherheiten und Ängste spielen beim NEIN sagen eine größere Rolle als uns lieb sein kann und sind es daher wert, genauer unter die Lupe genommen zu werden.

Das weitverbreitete Unbehagen deutlich NEIN zu sagen, entspringt oft einer eigenen inneren Unklarheit oder ablehnenden Einstellung Konflikten gegenüber. Dabei kann es hilfreich sein, sich selbst folgendes zu fragen:
Gehe ich Auseinandersetzungen aus dem Weg, weil ich beliebt sein will, weil ich Angst vor ihnen habe oder einfach, weil ich meine eigenen persönlichen Grenzen nicht gut genug kennen?

Konflikte sind beziehungsfördernd, wenn sie gleichwürdig ausgetragen werden und nicht in Machtkämpfe ausarten.
Der Wunsch konsequent sein zu wollen, sollte in diesem Zusammenhang genauer beleuchtet werden, entspringt er doch meist einem Gefühl der Hilflosigkeit oder dem Wunsch, Recht haben bzw. sich nicht manipulieren lassen zu wollen. Die Möglichkeit, seine Unsicherheit zu zeigen oder in konflikthaften Situationen mehr Zeit für gewisse Entscheidungen einzufordern, wird dabei gar nicht in Betracht gezogen. Aus dem einfachen Grund, weil wir als Eltern denken, dass wir immer wissen müssten, was zu tun und zu lassen ist, wenn es um unsere Kinder geht.


Es geht in Konflikten nicht darum, Recht zu haben oder zu behalten. Es geht darum zu zeigen, wer ich wirklich bin und wo meine persönlichen Bedürfnisse und Grenzen liegen. Nur so hat das eigene Kind ein Vorbild, an dem es sich orientieren kann und von dem es lernt, wie man mit gutem Gewissen NEIN oder aus vollem Herzen JA sagen kann.

"Kinder gehen den Dingen auf den Grund. Sie tun das ganz unbewusst, legen aber mit unfehlbarer Sicherheit den Finger auf den Konflikt, der im Augenblick in der Familie stört." (Juul)

Wie stärke ich das Selbstwertgefühl meines Kindes und welche Rolle spielt mein Eigenes dabei?

„Wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat, ist es sehr schwer, aufrichtig zu sagen, was man will und was man nicht will. Deshalb wird man Probleme im Umgang mit Menschen haben, da man nicht im richtigen Moment mit gutem Gewissen ‚ja’ oder ‚nein’ sagen kann. Das bedeutet in wenigen Worten, dass man keine Verantwortung für sich selber übernehmen kann.“ (Juul)

Inhalt

Alle Eltern wünschen sich für ihr Kind ein gesundes Selbstwertgefühl, damit es lernt, für sich selbst einzustehen und unabhängig von der Meinung anderer Menschen wird. Eigenverantwortung steht auf der Wunschliste von Vätern und Müttern ganz oben, was die Zukunft ihrer Kinder anbelangt und um dieses Ziel zu erreichen, wird sehr viel guter Wille und Energie aufgebracht. Leider oft nicht mit dem erwünschten Erfolg, denn die Erwachsenen verfügen oftmals selbst nicht über ein gesundes Selbstwertgefühl und sind somit keine geeigneten Rollenvorbilder für ihre Kinder. 

Traditionelle Erziehung und Wissensvermittlung findet in unserem Kulturkreis in der Regel zu stark über verbale Strategien statt. Generell wird ignoriert, dass Kinder durch Nachahmung lernen. Sie wollen beobachten und experimentieren und sollten Dinge in ihrem eigenen Tempo ausprobieren und üben dürfen, ohne dass wir Erwachsenen zuhause, im Kindergarten oder der Schule reflexartig mit unseren Kommentaren zur Stelle sind. Egal wie gut wir es in der Regel damit meinen. Ein ständiger Strom von Erklärungen und Wertungen bewirkt, dass Kinder sich 'falsch' oder 'dumm' fühlen. Egal wie freundlich oder verständnisvoll der Umgangston ist, wird die Botschaft vom Kind oft mit 'ich bin nicht wertvoll so wie ich bin' aufgefasst - was sich schädigend auswirkt auf das kindliche Selbstbild und Selbstwertgefühl.

Dazu kommt die weitverbreitete (Un-)Art Kinder für alles mögliche zu loben, was sie getan haben. Wir tun dies in dem guten Glauben, Kinder dadurch zu 'motivieren' und 'pädaogisch richtig' zu handeln - und dies immer mit dem Ziel, das kindliche Selbstwertgefühl zu stärken. Dieser Irrglaube bestimmt seit einigen Jahrzehnten nicht nur den pädagogischen Alltag, sondern auch den zwischenmenschlichen Umgang innerhalb der Familie. Viele Eltern und Fachleute handeln gemäß dieser Meinung - man müsse Kinder nur motivieren und loben um ihr Selbstwertgefühl zu stärken - und wissen leider nicht, dass sie dadurch auf der Ebene des Selbstvertrauens agieren, welches sich darauf bezieht, was das Kind 'kann' und nicht auf das, wie es als Mensch 'ist'.

Den großen Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl bewusst zu machen, ist ein zentrales Anliegen dieses Vortrages, spielt diese Unterscheidung doch eine Schlüsselrolle für die gesunde psycho-soziale und mentale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ist daher für den Alltag in Familien und allen pädagogischen Einrichtungen von großer Bedeutung. Das menschliche Selbstwertgefühl bezieht sich auf den innersten Wesenskern und nährt sich aus dem zwischenmenschlichen Miteinander und der Qualität der Beziehungen zwischen Erwachsenem und Kind. Aus diesem Grund beeinflusst der Umgang mit der jeweiligen 'Eingenart' des Kindes = Integrität maßgeblich dessen Lebensgefühl, bestimmt es doch über kindliches Selbstbild und Lernfähigkeit.

„Selbstwertgefühl ist der Eindruck, den man von sich und seinem Charakter hat. Wenn ich mich annehmen kann, so wie ich bin, mit meinen Fehlern und Schwächen, habe ich ein gesundes Selbstwertgefühl. Selbstwertgefühl kann wachsen, wenn Kinder sich für ihre Umgebung wertvoll fühlen.“ (J.Juul)

Pubertät ist eine Tatsache, keine Krankheit!

"Es gibt wirklich sehr wenige Probleme in unserem Leben. Es gibt jedoch eine ganze Menge an Tatsachen, auf die wir uns in einer mehr oder weniger problematischen Weise beziehgen können. Pubertät ist eine dieser Tatsachen. Dabei machen die Jugendlichen nur, was sie machen müssen: sie wachsen." (J.Juul)


Inhalt

Die Autonomiebestrebungen junger Menschen zu respektieren und ihnen immer mehr Eigenverantwortung zu übergeben, stellt eine große Herausforderung für viele Eltern dar. Dabei spielt die Angst um die Zukunft des eigenen Kindes eine entscheidende Rolle. Mit der fatalen Folge, dass auf dem Spiel steht, was Teenager am meisten brauchen - das elterliche Vertrauen in ihre Person.

 

Für uns Eltern heißt es in dieser Entwicklungsphase, sich langsam aber sicher von der 'Lebensaufgabe Kind' zu verabschieden und sich für den 'Mensch im Kind' zu interessieren. Erziehen ist nun vorbei. Spätestens jetzt muss aus Erziehung Beziehung werden. Dabei bleiben die Eltern die wichtigsten Orientierungspersonen in diesem stürmischen Lebensabschnitt. Waren sie bisher wie 'Leuchttürme', die Lichtsignale aussenden um den nächsten Wegabschnitt sichtbarer zu machen, sollten sie nun zum 'Sparringspartner' des heranwachsenden Jugendlichen werden. Ein Trainingspartner, der maximalen Widerstand leistet und dabei minimalen Schaden zufügt.

 

Auch wenn Freunde und Freundinnen den Großteil ihrer Freizeit beanspruchen, liegt den Jugendlichen nach wie vor sehr viel an der Meinung ihrer Eltern - solange diese in der Lage sind, mit Offentheit und Interesse auf ihre jeweiligen persönlichen Entwicklungsschritte zu reagieren. Der Jugendliche befindet sich in einem Zustand, den er nicht bewusst gewählt hat und oftmals auch gar (noch) nicht will. Seine Hormone sorgen für einen wahren Tsunami an neuen Gefühlen und die Umgestaltung gewisser Hirnfunktionen sorgt für viel Unsicherheit, welche starke Abwehr - bzw. Angstgefühle auslösen.

 

Mit Verständnis und Gelassenheit auf die neue Lebenssituation zu reagieren und die jugendlichen Lernversuche mit Geduld zu begleiten, sind nun die hauptsächlichen Aufgaben der Eltern. Dabei müssen auch sie sehr viele Ängste bewältigen und durchstehen. Diese regelmäßig zum Thema zu machen stärkt die gemeinsame Beziehung und zeigt den Teenagern, dass auch die Erwachsenen ihre ganz eigenen Probleme mit diesem einschneidenden gegenseitigen Ablöseprozess haben. Sich als Mensch zu zeigen - und nicht länger in der Mutter- bzw. Vaterrolle zu verharren - stellt nun für die Eltern die größte Herausforderung dar und bildet im besten Fall die neue Basis einer gleichwürdigen Beziehung auf Augenhöhe.

 

Wie wichtig die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften sind, was Lernen, Aufnahmefähigkeit sowie das jugendliche Einschätzen von Konsequenzen und Gefahrensituationen anbelangt, wird neben dem wichtigen Thema der Übergabe von Eigenverantwortung ein Schwerpunkt des Vortrags sein.

"In der Pubertät fangen Eltern oft an mit einer Art Turboerziehung, um in letzter Minute noch alles richtig zu machen. Das kann nicht funktionieren. Jetzt kommt es auf die Beziehung an." (Juul)

 

Beispiele für mögliche Vortragsthemen

Beispiele für mögliche Vortragsthemen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

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4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen

Was brauchen Eltern zu ihrem Glück?

Inhalt

Ziel der meisten Eltern heutzutage ist es, ihre Kinder zu glücklichen Kindern zu erziehen. Sie gehen davon aus, dass dies gelingt, wenn sie alles dafür tun, was in ihrer Macht steht. Was nicht selten dazu führt, dass sich viele Eltern unter Druck setzen und ihre Erwartungen an sich selbst - was Partnerschaft und Familienleben anbelangt - oftmals zu hoch schrauben. Manche scheitern an ihren perfektionistischen Ansprüchen und sind darüber enttäuscht, andere setzen diese Erwartungen über alles andere und machen sie zum roten Faden ihrer Erziehung, was in den seltensten Fällen zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Bei Müttern und Vätern, die alleinerziehend sind, kommt das Gefühl der 'Schuld' hinzu - dem Kind kein Leben in einer 'normalen' Familie bieten zu können. 

Wir leben seit einigen Jahrzehnten in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase, in der neue Wertmaßstäbe in Partnerschaft und Erziehung erforderlich geworden sind, die ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten der Eltern voraussetzen. Aufgewachsen in einer Kultur des Gehorsams und des 'Gruppenzwangs' sind viele Väter und Mütter von genau dieser Aufgabe überfordert. 

Die leistungsorientierten Wertehaltungen unserer Konkurrenzgesellschaft tun ihr Übriges dazu, was es den Eltern, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit bescheren wollen, nicht leichter macht. Es scheint den meisten Müttern und Vätern nicht bewusst zu sein, dass ihre Kinder vom ersten Tag ihrer Geburt an vor allem eines brauchen: das Gefühl, für das Leben der eigenen Eltern eine Bereicherung zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Wie oft zeigen oder sagen wir als Eltern dies unseren Kindern? In der Regel viel zu wenig...

Es ist von großer Bedeutung, dass Fachleute aus Pädagogik, Psychologie und Gesundheitswesen Vätern und Müttern den neuen Trend zum Perfektionismus und dessen schädigende Auswirkungen auf die Eltern–Kind Beziehung bewusst machen und ihnen dabei helfen, gelingende Beziehungen innerhalb der Familie aufzubauen. Den Fokus auf die Elternbeziehung zu legen - egal ob die Eltern (noch) ein Paar sind oder nicht - ist dabei von entscheidender Bedeutung, denn „glückliche Kindern haben immer glückliche Eltern“ (Juul). Die Familienatmosphäre ist zu 100% von den Gefühlen und Stimmungen der Erwachsenen - im positiven wie negativen Sinn - abhängig. 

Das Thema 'Gefühle in der Familie' nimmt einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um das Glück der Eltern und somit auch um das Glück ihrer Kinder geht. Spüren schon Babys und Kleinkinder jegliche elterliche Stimmungslage intuitiv und reagieren sozial kompetent darauf mit Unruhe, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, so nimmt dieses Verständnis mit wachsendem Alter der Kinder zu. 

Geht es uns als Eltern schlecht, haben wir Beziehungsprobleme oder andere Sorgen, so machen wir den großen Fehler, unseren Kindern 'Theater' vorzuspielen anstatt sie an unserem Leben und unseren Gefühlen teilhaben zu lassen. Wir tun dies aus der liebevollen Absicht heraus, sie schützen zu wollen und weil wir wollen, dass sie glücklich sind. Das Leben besteht aber nun einmal sowohl aus leichten wie schweren Zeiten - mit all den Gefühlen, die dazu gehören. 

Je früher Kinder erleben dürfen, dass dies so ist und ihre Eltern damit offen und authentisch umgehen können, umso mehr sind sie selbst gewappnet, wenn es in ihrem eigenen Leben zu Schwierigkeiten kommt. Gleichwürdige Beziehungen innerhalb der Familie entstehen nur dann, wenn Eltern sich als Menschen zeigen mit den Themen, die sie beschäftigen und manchmal auch überfordern. 

"Perfekte Eltern? Die gibt es nicht. Und es muss sie auch nicht geben. So wie die Kinder heranwachsen und sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, so wachsen die Eltern mit den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen, die in jeder Familie anders sind. Denn in jeder Familie herrscht eine spezielle Dynamik. Und diese macht das Familienleben so spannend - jeden Tag. Denn jeden Tag aufs Neue erleben die Eltern, wie ihre Kinder sich weiterentwickeln, meistens sehr positiv, manchmal auch in eine negative Richtung. Dann sind die Eltern gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern, mit Rat zu helfen und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dabei entwickeln sich nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen durchlaufen einen Entwicklungsprozess." (Jesper Juul)

Was brauchen Eltern zu ihrem Glück?

Inhalt

Ziel der meisten Eltern heutzutage ist es, ihre Kinder zu glücklichen Kindern zu erziehen. Sie gehen davon aus, dass dies gelingt, wenn sie alles dafür tun, was in ihrer Macht steht. Was nicht selten dazu führt, dass sich viele Eltern unter Druck setzen und ihre Erwartungen an sich selbst - was Partnerschaft und Familienleben anbelangt - oftmals zu hoch schrauben. Manche scheitern an ihren perfektionistischen Ansprüchen und sind darüber enttäuscht, andere setzen diese Erwartungen über alles andere und machen sie zum roten Faden ihrer Erziehung, was in den seltensten Fällen zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Bei Müttern und Vätern, die alleinerziehend sind, kommt das Gefühl der 'Schuld' hinzu - dem Kind kein Leben in einer 'normalen' Familie bieten zu können. 

Wir leben seit einigen Jahrzehnten in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase, in der neue Wertmaßstäbe in Partnerschaft und Erziehung erforderlich geworden sind, die ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten der Eltern voraussetzen. Aufgewachsen in einer Kultur des Gehorsams und des 'Gruppenzwangs' sind viele Väter und Mütter von genau dieser Aufgabe überfordert. 

Die leistungsorientierten Wertehaltungen unserer Konkurrenzgesellschaft tun ihr Übriges dazu, was es den Eltern, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit bescheren wollen, nicht leichter macht. Es scheint den meisten Müttern und Vätern nicht bewusst zu sein, dass ihre Kinder vom ersten Tag ihrer Geburt an vor allem eines brauchen: das Gefühl, für das Leben der eigenen Eltern eine Bereicherung zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Wie oft zeigen oder sagen wir als Eltern dies unseren Kindern? In der Regel viel zu wenig...

Es ist von großer Bedeutung, dass Fachleute aus Pädagogik, Psychologie und Gesundheitswesen Vätern und Müttern den neuen Trend zum Perfektionismus und dessen schädigende Auswirkungen auf die Eltern–Kind Beziehung bewusst machen und ihnen dabei helfen, gelingende Beziehungen innerhalb der Familie aufzubauen. Den Fokus auf die Elternbeziehung zu legen - egal ob die Eltern (noch) ein Paar sind oder nicht - ist dabei von entscheidender Bedeutung, denn „glückliche Kindern haben immer glückliche Eltern“ (Juul). Die Familienatmosphäre ist zu 100% von den Gefühlen und Stimmungen der Erwachsenen - im positiven wie negativen Sinn - abhängig. 

Das Thema 'Gefühle in der Familie' nimmt einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um das Glück der Eltern und somit auch um das Glück ihrer Kinder geht. Spüren schon Babys und Kleinkinder jegliche elterliche Stimmungslage intuitiv und reagieren sozial kompetent darauf mit Unruhe, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, so nimmt dieses Verständnis mit wachsendem Alter der Kinder zu. 

Geht es uns als Eltern schlecht, haben wir Beziehungsprobleme oder andere Sorgen, so machen wir den großen Fehler, unseren Kindern 'Theater' vorzuspielen anstatt sie an unserem Leben und unseren Gefühlen teilhaben zu lassen. Wir tun dies aus der liebevollen Absicht heraus, sie schützen zu wollen und weil wir wollen, dass sie glücklich sind. Das Leben besteht aber nun einmal sowohl aus leichten wie schweren Zeiten - mit all den Gefühlen, die dazu gehören. 

Je früher Kinder erleben dürfen, dass dies so ist und ihre Eltern damit offen und authentisch umgehen können, umso mehr sind sie selbst gewappnet, wenn es in ihrem eigenen Leben zu Schwierigkeiten kommt. Gleichwürdige Beziehungen innerhalb der Familie entstehen nur dann, wenn Eltern sich als Menschen zeigen mit den Themen, die sie beschäftigen und manchmal auch überfordern. 

"Perfekte Eltern? Die gibt es nicht. Und es muss sie auch nicht geben. So wie die Kinder heranwachsen und sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, so wachsen die Eltern mit den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen, die in jeder Familie anders sind. Denn in jeder Familie herrscht eine spezielle Dynamik. Und diese macht das Familienleben so spannend - jeden Tag. Denn jeden Tag aufs Neue erleben die Eltern, wie ihre Kinder sich weiterentwickeln, meistens sehr positiv, manchmal auch in eine negative Richtung. Dann sind die Eltern gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern, mit Rat zu helfen und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dabei entwickeln sich nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen durchlaufen einen Entwicklungsprozess." (Jesper Juul)

Was brauchen Eltern zu ihrem Glück?

Inhalt

Ziel der meisten Eltern heutzutage ist es, ihre Kinder zu glücklichen Kindern zu erziehen. Sie gehen davon aus, dass dies gelingt, wenn sie alles dafür tun, was in ihrer Macht steht. Was nicht selten dazu führt, dass sich viele Eltern unter Druck setzen und ihre Erwartungen an sich selbst - was Partnerschaft und Familienleben anbelangt - oftmals zu hoch schrauben. Manche scheitern an ihren perfektionistischen Ansprüchen und sind darüber enttäuscht, andere setzen diese Erwartungen über alles andere und machen sie zum roten Faden ihrer Erziehung, was in den seltensten Fällen zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Bei Müttern und Vätern, die alleinerziehend sind, kommt das Gefühl der 'Schuld' hinzu - dem Kind kein Leben in einer 'normalen' Familie bieten zu können. 

Wir leben seit einigen Jahrzehnten in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase, in der neue Wertmaßstäbe in Partnerschaft und Erziehung erforderlich geworden sind, die ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten der Eltern voraussetzen. Aufgewachsen in einer Kultur des Gehorsams und des 'Gruppenzwangs' sind viele Väter und Mütter von genau dieser Aufgabe überfordert. 

Die leistungsorientierten Wertehaltungen unserer Konkurrenzgesellschaft tun ihr Übriges dazu, was es den Eltern, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit bescheren wollen, nicht leichter macht. Es scheint den meisten Müttern und Vätern nicht bewusst zu sein, dass ihre Kinder vom ersten Tag ihrer Geburt an vor allem eines brauchen: das Gefühl, für das Leben der eigenen Eltern eine Bereicherung zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Wie oft zeigen oder sagen wir als Eltern dies unseren Kindern? In der Regel viel zu wenig...

Es ist von großer Bedeutung, dass Fachleute aus Pädagogik, Psychologie und Gesundheitswesen Vätern und Müttern den neuen Trend zum Perfektionismus und dessen schädigende Auswirkungen auf die Eltern–Kind Beziehung bewusst machen und ihnen dabei helfen, gelingende Beziehungen innerhalb der Familie aufzubauen. Den Fokus auf die Elternbeziehung zu legen - egal ob die Eltern (noch) ein Paar sind oder nicht - ist dabei von entscheidender Bedeutung, denn „glückliche Kindern haben immer glückliche Eltern“ (Juul). Die Familienatmosphäre ist zu 100% von den Gefühlen und Stimmungen der Erwachsenen - im positiven wie negativen Sinn - abhängig. 

Das Thema 'Gefühle in der Familie' nimmt einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um das Glück der Eltern und somit auch um das Glück ihrer Kinder geht. Spüren schon Babys und Kleinkinder jegliche elterliche Stimmungslage intuitiv und reagieren sozial kompetent darauf mit Unruhe, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, so nimmt dieses Verständnis mit wachsendem Alter der Kinder zu. 

Geht es uns als Eltern schlecht, haben wir Beziehungsprobleme oder andere Sorgen, so machen wir den großen Fehler, unseren Kindern 'Theater' vorzuspielen anstatt sie an unserem Leben und unseren Gefühlen teilhaben zu lassen. Wir tun dies aus der liebevollen Absicht heraus, sie schützen zu wollen und weil wir wollen, dass sie glücklich sind. Das Leben besteht aber nun einmal sowohl aus leichten wie schweren Zeiten - mit all den Gefühlen, die dazu gehören. 

Je früher Kinder erleben dürfen, dass dies so ist und ihre Eltern damit offen und authentisch umgehen können, umso mehr sind sie selbst gewappnet, wenn es in ihrem eigenen Leben zu Schwierigkeiten kommt. Gleichwürdige Beziehungen innerhalb der Familie entstehen nur dann, wenn Eltern sich als Menschen zeigen mit den Themen, die sie beschäftigen und manchmal auch überfordern. 

"Perfekte Eltern? Die gibt es nicht. Und es muss sie auch nicht geben. So wie die Kinder heranwachsen und sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, so wachsen die Eltern mit den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen, die in jeder Familie anders sind. Denn in jeder Familie herrscht eine spezielle Dynamik. Und diese macht das Familienleben so spannend - jeden Tag. Denn jeden Tag aufs Neue erleben die Eltern, wie ihre Kinder sich weiterentwickeln, meistens sehr positiv, manchmal auch in eine negative Richtung. Dann sind die Eltern gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern, mit Rat zu helfen und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dabei entwickeln sich nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen durchlaufen einen Entwicklungsprozess." (Jesper Juul)

Was brauchen Eltern zu ihrem Glück?

Inhalt

Ziel der meisten Eltern heutzutage ist es, ihre Kinder zu glücklichen Kindern zu erziehen. Sie gehen davon aus, dass dies gelingt, wenn sie alles dafür tun, was in ihrer Macht steht. Was nicht selten dazu führt, dass sich viele Eltern unter Druck setzen und ihre Erwartungen an sich selbst - was Partnerschaft und Familienleben anbelangt - oftmals zu hoch schrauben. Manche scheitern an ihren perfektionistischen Ansprüchen und sind darüber enttäuscht, andere setzen diese Erwartungen über alles andere und machen sie zum roten Faden ihrer Erziehung, was in den seltensten Fällen zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Bei Müttern und Vätern, die alleinerziehend sind, kommt das Gefühl der 'Schuld' hinzu - dem Kind kein Leben in einer 'normalen' Familie bieten zu können. 

Wir leben seit einigen Jahrzehnten in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase, in der neue Wertmaßstäbe in Partnerschaft und Erziehung erforderlich geworden sind, die ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten der Eltern voraussetzen. Aufgewachsen in einer Kultur des Gehorsams und des 'Gruppenzwangs' sind viele Väter und Mütter von genau dieser Aufgabe überfordert. 

Die leistungsorientierten Wertehaltungen unserer Konkurrenzgesellschaft tun ihr Übriges dazu, was es den Eltern, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit bescheren wollen, nicht leichter macht. Es scheint den meisten Müttern und Vätern nicht bewusst zu sein, dass ihre Kinder vom ersten Tag ihrer Geburt an vor allem eines brauchen: das Gefühl, für das Leben der eigenen Eltern eine Bereicherung zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Wie oft zeigen oder sagen wir als Eltern dies unseren Kindern? In der Regel viel zu wenig...

Es ist von großer Bedeutung, dass Fachleute aus Pädagogik, Psychologie und Gesundheitswesen Vätern und Müttern den neuen Trend zum Perfektionismus und dessen schädigende Auswirkungen auf die Eltern–Kind Beziehung bewusst machen und ihnen dabei helfen, gelingende Beziehungen innerhalb der Familie aufzubauen. Den Fokus auf die Elternbeziehung zu legen - egal ob die Eltern (noch) ein Paar sind oder nicht - ist dabei von entscheidender Bedeutung, denn „glückliche Kindern haben immer glückliche Eltern“ (Juul). Die Familienatmosphäre ist zu 100% von den Gefühlen und Stimmungen der Erwachsenen - im positiven wie negativen Sinn - abhängig. 

Das Thema 'Gefühle in der Familie' nimmt einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um das Glück der Eltern und somit auch um das Glück ihrer Kinder geht. Spüren schon Babys und Kleinkinder jegliche elterliche Stimmungslage intuitiv und reagieren sozial kompetent darauf mit Unruhe, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, so nimmt dieses Verständnis mit wachsendem Alter der Kinder zu. 

Geht es uns als Eltern schlecht, haben wir Beziehungsprobleme oder andere Sorgen, so machen wir den großen Fehler, unseren Kindern 'Theater' vorzuspielen anstatt sie an unserem Leben und unseren Gefühlen teilhaben zu lassen. Wir tun dies aus der liebevollen Absicht heraus, sie schützen zu wollen und weil wir wollen, dass sie glücklich sind. Das Leben besteht aber nun einmal sowohl aus leichten wie schweren Zeiten - mit all den Gefühlen, die dazu gehören. 

Je früher Kinder erleben dürfen, dass dies so ist und ihre Eltern damit offen und authentisch umgehen können, umso mehr sind sie selbst gewappnet, wenn es in ihrem eigenen Leben zu Schwierigkeiten kommt. Gleichwürdige Beziehungen innerhalb der Familie entstehen nur dann, wenn Eltern sich als Menschen zeigen mit den Themen, die sie beschäftigen und manchmal auch überfordern. 

"Perfekte Eltern? Die gibt es nicht. Und es muss sie auch nicht geben. So wie die Kinder heranwachsen und sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, so wachsen die Eltern mit den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen, die in jeder Familie anders sind. Denn in jeder Familie herrscht eine spezielle Dynamik. Und diese macht das Familienleben so spannend - jeden Tag. Denn jeden Tag aufs Neue erleben die Eltern, wie ihre Kinder sich weiterentwickeln, meistens sehr positiv, manchmal auch in eine negative Richtung. Dann sind die Eltern gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern, mit Rat zu helfen und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dabei entwickeln sich nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen durchlaufen einen Entwicklungsprozess." (Jesper Juul)

Was brauchen Eltern zu ihrem Glück?

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Ziel der meisten Eltern heutzutage ist es, ihre Kinder zu glücklichen Kindern zu erziehen. Sie gehen davon aus, dass dies gelingt, wenn sie alles dafür tun, was in ihrer Macht steht. Was nicht selten dazu führt, dass sich viele Eltern unter Druck setzen und ihre Erwartungen an sich selbst - was Partnerschaft und Familienleben anbelangt - oftmals zu hoch schrauben. Manche scheitern an ihren perfektionistischen Ansprüchen und sind darüber enttäuscht, andere setzen diese Erwartungen über alles andere und machen sie zum roten Faden ihrer Erziehung, was in den seltensten Fällen zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Bei Müttern und Vätern, die alleinerziehend sind, kommt das Gefühl der 'Schuld' hinzu - dem Kind kein Leben in einer 'normalen' Familie bieten zu können. 

Wir leben seit einigen Jahrzehnten in einer gesellschaftlichen Umbruchsphase, in der neue Wertmaßstäbe in Partnerschaft und Erziehung erforderlich geworden sind, die ein hohes Maß an Eigenverantwortung von Seiten der Eltern voraussetzen. Aufgewachsen in einer Kultur des Gehorsams und des 'Gruppenzwangs' sind viele Väter und Mütter von genau dieser Aufgabe überfordert. 

Die leistungsorientierten Wertehaltungen unserer Konkurrenzgesellschaft tun ihr Übriges dazu, was es den Eltern, die ihren Kindern eine glückliche Kindheit bescheren wollen, nicht leichter macht. Es scheint den meisten Müttern und Vätern nicht bewusst zu sein, dass ihre Kinder vom ersten Tag ihrer Geburt an vor allem eines brauchen: das Gefühl, für das Leben der eigenen Eltern eine Bereicherung zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Wie oft zeigen oder sagen wir als Eltern dies unseren Kindern? In der Regel viel zu wenig...

Es ist von großer Bedeutung, dass Fachleute aus Pädagogik, Psychologie und Gesundheitswesen Vätern und Müttern den neuen Trend zum Perfektionismus und dessen schädigende Auswirkungen auf die Eltern–Kind Beziehung bewusst machen und ihnen dabei helfen, gelingende Beziehungen innerhalb der Familie aufzubauen. Den Fokus auf die Elternbeziehung zu legen - egal ob die Eltern (noch) ein Paar sind oder nicht - ist dabei von entscheidender Bedeutung, denn „glückliche Kindern haben immer glückliche Eltern“ (Juul). Die Familienatmosphäre ist zu 100% von den Gefühlen und Stimmungen der Erwachsenen - im positiven wie negativen Sinn - abhängig. 

Das Thema 'Gefühle in der Familie' nimmt einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um das Glück der Eltern und somit auch um das Glück ihrer Kinder geht. Spüren schon Babys und Kleinkinder jegliche elterliche Stimmungslage intuitiv und reagieren sozial kompetent darauf mit Unruhe, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, so nimmt dieses Verständnis mit wachsendem Alter der Kinder zu. 

Geht es uns als Eltern schlecht, haben wir Beziehungsprobleme oder andere Sorgen, so machen wir den großen Fehler, unseren Kindern 'Theater' vorzuspielen anstatt sie an unserem Leben und unseren Gefühlen teilhaben zu lassen. Wir tun dies aus der liebevollen Absicht heraus, sie schützen zu wollen und weil wir wollen, dass sie glücklich sind. Das Leben besteht aber nun einmal sowohl aus leichten wie schweren Zeiten - mit all den Gefühlen, die dazu gehören. 

Je früher Kinder erleben dürfen, dass dies so ist und ihre Eltern damit offen und authentisch umgehen können, umso mehr sind sie selbst gewappnet, wenn es in ihrem eigenen Leben zu Schwierigkeiten kommt. Gleichwürdige Beziehungen innerhalb der Familie entstehen nur dann, wenn Eltern sich als Menschen zeigen mit den Themen, die sie beschäftigen und manchmal auch überfordern. 

"Perfekte Eltern? Die gibt es nicht. Und es muss sie auch nicht geben. So wie die Kinder heranwachsen und sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, so wachsen die Eltern mit den Aufgaben und immer neuen Herausforderungen, die in jeder Familie anders sind. Denn in jeder Familie herrscht eine spezielle Dynamik. Und diese macht das Familienleben so spannend - jeden Tag. Denn jeden Tag aufs Neue erleben die Eltern, wie ihre Kinder sich weiterentwickeln, meistens sehr positiv, manchmal auch in eine negative Richtung. Dann sind die Eltern gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern, mit Rat zu helfen und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dabei entwickeln sich nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen durchlaufen einen Entwicklungsprozess." (Jesper Juul)